Ausflug nach Osnabrück - Geschichte Leistungskurs
von Sina Grundmann und Luca Kuklik
Nach den zuvor behandelten Themen Nationalsozialismus und den Verhandlungen des Westfälischen Friedens besuchte zumindest die Hälfte des Geschichte-LKs der Q2 als Abschlussfahrt die Friedensstadt Osnabrück.
Zuerst besuchten wir das Felix-Nussbaum-Museum, dessen Architektur schon genauso spannend wie die eigentliche Ausstellung war, denn einer der weltbekanntesten Architekten, Daniel Liebeskind, gestaltete das Gebäude. So ging es in schrägen, verwinkelten Räumen über in den Boden eingelassene Gitter, die einen schwindelerregenden Blick ins Erdgeschoss ermöglichten, zu Nussbaums Kunstwerken. In diesen Gemälden, hauptsächlich Selbstportraits, aber auch andere Werke aus dem poetischem Realismus, verarbeitete er seine Kindheit, aber auch seine Ängste und Verzweiflung über seine als jüdischer Künstler sehr eingeschränkte Situation, da er auf Grund des Nazi-Regimes selbst im belgischem Exil seine Werke nicht veröffentlichen konnte. Auch der Tod war zentrales Thema in seinen Bildern, besonders in seinen letzten, bevor Nussbaum 1944 im KZ verstarb. Neben diesen Werken von Nussbaum selbst, wurde auch noch eine 3D Installation einer anderen Künstlerin, die Elemente aus Nussbaums Gemälden verwendete, im Museum gezeigt.
Nachdem wir aus diesem verwinkelten Museum, in dem man wirklich die Orientierung verlor, herausgefunden hatten, ging es weiter mit einer Stadtführung. Diese begann trotz der eigentlich für den Frieden bekannten Stadt, an einem Kriegerdenkmal, dem Heger Stadttor. In der wieder neu aufgebauten Altstadt, fanden wir einige der über 200 Stolpersteine die als Gedenken für die deportierten Juden oder im Zuge des Euthanasie- Programms getöteten Menschen mit Behinderungen an der Stelle des letzten freiwilligen Wohnhauses platziert wurden. Auch wurden die Stellen markiert an denen früher die sogenannten Judenhäuser standen, Häuser in denen jüdische Familien zwangsuntergebracht wurden um sie besser zu kontrollieren und später in die KZs deportieren zu können. Eine weitere Gedenktafel für die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung befand sich unter den Arkaden. Auch am Rathaus selbst war eine Gedenktafel für die verfolgten Sinti in Osnabrück angebracht. In dem eigentlichem Rathaus Gebäude besichtigten wir den Friedenssaal mit den vielen Gemälden der ganzen Abgeordneten, darunter auch die schwedische Königin Christina, die sich 1648 nach dem 30jährigem Krieg in Osnabrück unter evangelischen Beteiligten und in Münster mit den Katholiken auf einen einheitlich gültigen Friedensvertrag einigen konnten. Das Originaldokument befindet sich nebenan in der Schatzkammer in einer Vitrine.