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Katholische Religionslehre

Das Fach Katholische Religion wird am Gymnasium Hammonense vom 5. Schuljahr bis zum Abiturjahrgang unterrichtet.

Neben der Vermittlung der Unterrichtsinhalte zu Glauben, Kultur und Geschichte (Link: Lehrplan) werden auch regelmäßig Gottesdienste und Adventsandachten gefeiert. Sie sind wichtige Bestandteile unseres Schullebens.

Für Schülerinnen und Schüler, die sich außerhalb des Unterrichts intensiv mit religiösen, ethischen und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen wollen, bietet die Schule die Möglichkeit, die Oberstufenakademie der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede zu besuchen (Link). Das Kloster ist ebenfalls Anlaufstelle für Schülergruppen, die das Klosterleben kennenlernen und an Meditations- und Besinnungskursen teilnehmen wollen.

Überlegungen zum Religionsunterricht!

Wenn Du denkst: „Mit Kirche habe ich nichts am Hut“, dann bist du in KR gerade richtig!
Wenn Du denkst: „ Christlicher Glaube ist für mich die wichtigste Grundlage meines Lebens“, dann bist Du in KR gerade richtig!
Wenn Du denkst: „Der islamische Glaube ist für mich die Lebensgrundlage“, dann bist Du in KR gerade richtig!
Wenn du denkst: „Ich weiß nicht, wie ich zu Glaube und Kirche stehe, aber interessant finde ich die Welt der Religionen schon“, dann bist Du gerade richtig in KR!

Das ist keine Umarmungsstrategie, sondern das offizielle Konzept der Kirche für den Religionsunterricht – der evangelischen wie der katholischen Kirche.

Alle Schüler sind eingeladen, am Religionsunterricht teilzunehmen.

Der Religionsunterricht ist laut Grundgesetz und Landesverfassung NRW ordentliches Lehrfach, ist also Unterricht an der staatlichen Schule wie der Unterricht in anderen Fächern auch und hat Teil am allgemeinen Auftrag der Schule im demokratischen Staat. Seine Besonderheit ist – so haben Staat und Kirche es vertraglich geregelt: Religionsunterricht findet statt in Übereinstimmung mit den Lehren und Grundsätzen der betreffenden Religionsgemeinschaft.

„Übereinstimmung“ heißt nicht, dass jeder teilnehmende Schüler die kirchlichen Lehren und Grundsätze bejahen muss. Die Identifikation mit dem christlichen Glauben ist ausdrücklich nicht Voraussetzung für die Teilnahme.

„Übereinstimmung“ heißt allerdings wohl, dass die Lehren und Grundsätze der Kirchen Inhalt des Unterrichts sind. Der christliche Glaube und alles, was in seiner langen Geschichte dazugehört, ist der Hauptgegenstand des Religionsunterrichts. Vom Schüler kann dabei nicht die inhaltliche Zustimmung verlangt werden; das widerspräche den Grundrechten und damit dem Bildungsauftrag der staatlichen Schule; vorausgesetzt ist vielmehr die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben.

Wofür Religionsunterricht?

Der Religionsunterricht setzt eine „Bereitschaft zur Auseinandersetzung“ voraus. Eine Bereitschaft, sich selbst als Person einzubringen. Bereitschaft, den anderen als Person gelten zu lassen und die Bereitschaft, gerade wegen der unterschiedlichen Erfahrungen, Glaubenshaltungen und Verhaltensweisen die Zusammenarbeit zu suchen – auch konkret in der Kursarbeit.

Die im Religionsunterricht vorausgesetzte „Bereitschaft zur Auseinandersetzung“ bedeutet oft auch Bereitschaft, sich einzulassen auf ungewohnte Methoden, persönlich herausfordernde Fragestellungen, fremde und sperrige Lerngegenstände oder auch anscheinend allzu vertraute Sachverhalte.

Methodisch exaktes Arbeiten z.B. an Texten, Speicherung von Fachwissen (z.B. Bibel), aufbauendes Lernen, … sind genauso wichtig im Religionsunterricht wie Offenheit für meditative Erkenntnisformen, Bereitschaft zum wirklichen Gespräch, …

Der Religionsunterricht kann der eigenen Selbstfindung dienen:

Ein solcher Religionsunterricht, der von einer klaren inhaltlichen Tradition her arbeitet (christlicher Glaube) im Dialog mit anderen Anschauungen, ist eine Gelegenheit, den eigenen Standort zwischen Glauben, Zweifeln, Nichtglauben, Gleichgültigkeit, Entscheidung zu finden. Die Richtlinien, die kirchliche Verantwortung für die Inhalte, die Person des Religionslehrers und sein Standort in der christlichen Tradition bieten quasi die Gewähr für Reibung, Identifikation, Abgrenzung auf Seiten der Schüler. Religionsunterricht ist eine Chance, zusammen mit anderen durch freie Auseinandersetzung mit einer greifbaren Vorgabe den eigenen Standort in wichtigen Fragen des Lebens zu finden. Man weiß, woran man ist. Dadurch werde ich herausgefordert, meinen eigenen Standort zu suchen. Religionsunterricht ist Hilfe zur persönlichen Lebensgestaltung.

Der Religionsunterricht bringt etwas für mein Wissen:

Ohne fundierte Kenntnisse von Bibel, Judentum und Christentum kann ich Gedichte im Deutschunterricht, Prozesse im Geschichtsunterricht, Motive im Kunst- und Musikunterricht, Anspielungen in Kinofilmen, Debatten in der Politik, Entdeckungen in fremden Städten, Brauchtum zu Hause, Symbole der Alltagskultur, … nicht verstehen. Religionsunterricht ist eine Chance, unsere Kulturgeschichte tiefer verstehen zu lernen; Religionsunterricht mit seiner engagierten Offenheit für die Beschäftigung auch mit anderen Traditionen hilft mir, im Pluralismus der multikulturellen Gegenwart mich zu orientieren.

Der Religionsunterricht bringt etwas für mein Handeln:

Die Auseinandersetzung mit dem Sinnangebot des Glaubens ermöglicht einen kritischen Blick auf die heutige Gesellschaft und provoziert, die – manchmal unbequeme, aber produktive – Frage, wie ich dazu stehe und mich verhalte, ob ich Hoffnung habe, wofür ich mein Leben einsetzen möchte.

Die theologisch – ethische Auseinandersetzung mit Armut, Bio- und Gentechnologie, Friedenspolitik, Geschlechterverhältnis, religiösen Strömungen, … und anderen wichtigen gesellschaftlichen Fragen kann mich auch jenseits von Schule und Notengebung weiterbringen und mir nützlich sein.